Zwischenbilanz-Netzwerk zur beruflichen Integration
Qualifizierte Menschen werden im Gesundheitswesen dringender denn je benötigt. Bei ausländischen Fachkräften hapert es aber oft an der Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse und an fundierten Sprachkenntnissen. Die Gesundheitsregion plus Landkreis Ansbach und Stadt Ansbach sowie das Jobcenter am Landratsamt Ansbach arbeiten daher mit vielen weiteren Partnern in einem Netzwerk zusammen, um Hürden zu minimieren und internationale Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte besser unterstützen zu können.
Nun war es an der Zeit, im Festsaal des Bezirksklinikums Ansbach eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Global denken, lokal handeln – diesen Ansatz hob in seiner Begrüßung Dr. Matthias Keilen, Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken, hervor. Landrat Dr. Jürgen Ludwig würdigte besonders die Initiative von Dr. Gerd-Rüdiger Franke, der mit seiner Idee auf die Gesundheitsregion plus zugekommen war. Dr. Franke war jahrzehntelang als Internist in Dinkelsbühl tätig.
Christina Löhner von der Gesundheitsregion plus und Reinhold Reinke vom Jobcenter gaben einen Rückblick auf die bisherigen sechs Veranstaltungen, zu denen jeweils zwischen 30 und 100 Interessierte aus Ländern wie Ukraine, Iran, Indien, Ägypten und Syrien begrüßt werden konnten. Bei den Veranstaltungen gab es unter anderem Informationen zu Anerkennungsverfahren sowie Erfahrungsberichte von Betroffenen, eine kleine Berufsmesse und auch eine Busrundfahrt für Mediziner zu den verschiedenen Klinikstandorten.
Reinhold Reinke interviewte drei Menschen mit Migrationshintergrund zu ihren Erfahrungen auf dem Weg zur Anerkennung in Deutschland. Alle waren sich einig, dass Hilfe im Anerkennungsverfahren und der Spracherwerb am wichtigsten sind. Christian Bernhard und Christian Hückelkamp vom Kreisverband Ansbach im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) stellten ein Integrationsprojekt in Bechhofen vor. Dort hat sich innerhalb der BRK-Ortsgruppe eine Gruppe gefunden, in der sich mittlerweile 25 Personen aus der Ukraine engagieren. Alle haben das BRK-Einführungsseminar besucht und alle notwendigen Schulungen absolviert. Christian Bernhard betonte, wie wichtig die soziale Integration der Geflüchteten ist, denn der Spracherwerb findet auch bei Zusammenkünften und Veranstaltungen statt.
„Die Veranstaltung des Netzwerks unter Federführung der Gesundheitsregion plus hat eindrucksvoll verdeutlicht, wie entscheidend die Integration ausländischer Fachkräfte für die Zukunft unseres Gesundheitssystems ist“, lautete das Fazit von Roland Sturm, Leitung Personalmanagement der Bezirkskliniken Mittelfranken. Besonders die Themen „Sprache als Schlüssel“ und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse wurden intensiv diskutiert. „Wir nehmen wertvolle Impulse mit, um die Qualität und Nachhaltigkeit der Gesundheitsversorgung langfristig zu sichern“, so Sturm.
Bildunterschrift: Beim Netzwerktreffen im Festsaal des Bezirksklinikums Ansbach ging es um berufliche Perspektiven für ausländische Fachkräfte im Gesundheitswesen.
Foto: Landratsamt Ansbach/Ralf Schmidt