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Datum: 08.02.2022

Dank an niedergelassene Ärzte

Infektionssprechstunden, Quarantänebelehrungen, Abstrichschulungen, Hausbesuche – und natürlich jede Menge Impfungen: All das ist nur die Spitze des Berges an zusätzlicher Arbeit, den die Corona-Pandemie vor knapp zwei Jahren in die Hausarztpraxen brachte. Neue Pflichten zur Dokumentation, schnell wechselnde Vorgaben und die Sorge um die Gesundheit der Mitarbeiter erhöhen den Druck. „Ein erheblicher Teil der medizinischen Versorgung von Corona-Patienten wird im Landkreis Ansbach und in der Stadt Ansbach von den Hausärzten und ihren Mitarbeitern übernommen. Außerdem beteiligen sie sich ebenso wie andere niedergelassene Mediziner mit sehr hohem Engagement an der Impfkampagne. Wir haben großen Respekt vor dieser Leistung, die seit knapp zwei Jahren ohne Pause erbracht wird“, sind sich Landrat Dr. Jürgen Ludwig und Ansbachs Oberbürgermeister Thomas Deffner einig.


Auch in der hausärztlichen Gemeinschaftspraxis von Dr. Simon Sitter und Dr. Wolfgang Kelm in Feuchtwangen ist die Pandemie seit Langem das beherrschende Thema. „Analysen haben gezeigt, dass 98 Prozent aller an Covid-19 erkrankten Patienten auch in Hausarztpraxen behandelt wurden – vom entsprechenden Aufwand in der Mitbetreuung der Angehörigen, Betroffenen oder Nachbehandlung, etwa bei „Long Covid“, ganz zu schweigen“, berichtet Dr. Simon Sitter. „Ohne diese Leistung und unser ambulantes Gesundheitssystem wäre die medizinische Versorgung in unserem Land, gerade im ländlichen Bereich, längst zusammengebrochen. Dies schon allein aufgrund der Anzahl der nicht stationär, sondern ambulant behandelten Covid-Patienten.“

Dank des Engagements der niedergelassenen Ärzte war der Landkreis Ansbach bereits Ende April 2021, nur kurz nach der Verfügbarkeit von Impfstoff in den Praxen, in Mittelfranken bereits unter den Spitzenreitern an durchgeführten Erst-Impfungen, so Dr. Sitter weiter. In der hausärztlichen Gemeinschaftspraxis in Feuchtwangen sind insgesamt bereits rund 2.300 Dosen verimpft worden.

Erste Anlaufstelle in der Arztpraxis sind für die Patienten die medizinischen Fachangestellten wie Yvonne Hartnagel und Theresa Buckel. „Wir beruhigen, erklären – und nicht selten müssen wir auch diskutieren“, berichten sie von ihrem Alltag. Meist sind es gesetzliche Vorgaben oder Hinweise der Ständigen Impfkommission, weswegen das Telefon nicht still steht. „Die damit verbundenen Erklärungen verursachen natürlich mehr Arbeit.“ Gesichert planen lasse sich das Impfgeschehen in der Praxis nicht immer, denn „alle Änderungen der Vorgaben und Regelungen führen zu einem Verschieben und Absagen von Terminen.“ Yvonne Hartnagel und Theresa Buckel versichern aber auch: „Da das Wohl unserer Patienten uns sehr am Herzen liegt, leisten wir gerne diese zeitintensive Mehrarbeit.“

Für Dr. Hans-Erich Singer, Regionaler Vorstandsbeauftragter für Mittelfranken der Kassenärztlichen Vereinigung, ist die Arbeit in den Praxen der niedergelassenen Ärzte umso anerkennenswerter, als sie gerade bei Impfungen weit über den gesetzlichen Auftrag zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung hinausgeht. „Die niedergelassenen Ärzte und ihre Mitarbeiter nehmen diesen gesamtgesellschaftlichen Auftrag mit vielen Überstunden an.“

„Hausärzte und niedergelassene Ärzte sind nicht nur Experten auf ihren medizinischen Gebieten, sie sind auch Vertrauenspersonen für die Bürger. Gerade bei sensiblen Fragestellungen wie einer Impfung – und gerade bei der Corona-Impfung – sind sie als Ansprechpartner unersetzbar“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig und Oberbürgermeister Thomas Deffner abschließend.


Bildunterschrift: Corona bestimmt den Alltag, auch in der hausärztlichen Gemeinschaftspraxis. Unser Bild zeigt von links die medizinischen Fachangestellten Theresa Buckel und Anja Lehr mit Dr. Simon Sitter.

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